Schillerhöhe
Kennziffer: 38
Hoch über dem Neckar thront in der 1835 geschaffenen Anlage „Schillerhöhe“ das 1903 eröffnete Schiller-Nationalmuseum. Das Gebäude lehnt sich an spätbarocke Vorbilder, beispielsweise Schloss Monrepos bei Ludwigsburg und Schloss Solitude bei Stuttgart an. Ursprünglich war das Museum nur schwäbischen Dichtern gewidmet; heute beherbergt es mit dem Deutschen Literaturarchiv Nachlässe und Sammlungen von Schriftstellern aus ganz Deutschland.
Gegenüber sehen Sie das Schillerdenkmal, gestaltet nach Entwürfen des Biberacher Bildhauers Ernst Rau. Es wurde erst 1876 errichtet, da Stuttgart sich widersetzt hatte. Die königliche Landeshauptstadt sah die kleinstädtische Geburtsstadt, in der Schiller ja nur die ersten 3 bis 4 Jahre seines Lebens gewohnt hatte, nicht als Schillerstätte an.
Pikanterweise stammt wie beim Stuttgarter Thorvaldsen Denkmal auch in Marbach das Material von erbeuteten Kanonen. In Marbach stammen sie aus dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71, dem deutschen Einigungskrieg. In den Xenien hatte Schiller 1796 gedichtet oder vielleicht eher polemisiert:
„Zur Nation Euch zu bilden, ihr hofft es, Deutsche, vergebens, bildet, ihr könnt es, dafür freier zu Menschen euch aus.“
Humanität also statt Nationalismus. Schiller war und ist zeitlos.
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